Meyenburgs Entwicklung ist eng mit dem Geschlecht der Herren von Wersebe verbunden.
Neuere Forschungen anhand alter bremischer Urkunden, die Hermann von Wersebe mitteilte,
geben jedoch ein genaueres Bild. Es war zu langandauernden Streitigkeiten zwischen
der Stadt Bremen und der bremischen Stiftsritterschaft in Folge der Stedinger
Kriege gekommen. Es wurde durch Erzbischof Giselbert 1305 ein Frieden geschlossen,
in dem sich die Stiftsritter verpflichteten, zwölf in der Umgebung Bremens
zerstörte Burgen nicht wieder aufzubauen, darüber hinaus verpflichteten
sich die Ritter gegen jeden Vertragsbrüchigen vorzugehen. Doch dieser Fall
trat schon bald ein: Die Herren von Aumund, von Steding, von Schönebeck,
von der Hude und von Rekum begannen mit dem Bau der Burg Blomendal. Aufgrund des
Vertrages verbündeten sich als Gegenmaßnahme die übrigen Ritter,
unter anderem die Grafen von Delmenhorst, Johann von Stotel, Gerhard von Bederkesa
und auch Lüder von Wersebe, zur Bereitstellung von Truppen und begannen 1309
am Cleygemberg mit dem Bau einer Burg, um die Burg Blomendal zu bekriegen. Die
Ritter verloren bald das Interesse Burg und Besatzung gemeinsam zu Unterhalten,
den bereits 1375 führt ein Wersebe erstmals den Beinamen "geheeten von
der Meyenborch".
Der Name Meyenburg ist wiederholt auf die vielen Birken in der Umgebung zurückgeführt
worden, doch das scheint eher unwahrscheinlich, denn vermutlich leitet sich der
Name von Meginborch ab, das heißt: mächtige Burg.
Die ersten Siedler des Dorfes waren zweifellos hörige Knappen gewesen.
Gegen Ende der Bremer Stiftfehde wurde die Meyenburg im 15. Jahrhundert zerstört
und im Jahre 1504 auf den alten Grundmauern neu errichtet. Im 18. Jahrhundert
wurde die Anlage durch einen Fachwerkflügel zu einer regelmäßigen
Dreiflügelanlage erweitert. Wenige Jahre nach dem Wiederaufbau sind in Meyenburg
31 Feuerstellen nachgewiesen, darunter 25 Stellen am Damm, drei außerhalb
liegende Höfe , das Gut und zwei Mühlen. Heute hat Meyenburg bei 1921
Hektar Fläche knapp über 1100 Einwohner. Die Burg und das Dorf gehörten
kirchlich ursprünglich zu Bruch, bis es 1415 zu einer eigenen Kirchengründung
kam. Es währte fünfeinhalb Jahrhunderte, und erst 1958 wurde es mit
allen Rechten und Pflichten abgelöst. An dem 1752 errichteten Turm hält
fest das um 1415 der alte und der junge Johann von Wersebe, Martin von Wersebe
und der Domherr Probst Hermann von Wersebe die Kirche fundiert und aufgebaut haben.
1857 trat ein Neubau anstelle der alten Kirche. 1964 wurde eine Renovierung vorgenommen.
1965/66 kam der Neubau einer Orgel. Der ockerfarbene Barockbau neben der Kirche
dient seit 1960 als Friedhofskapelle und Aufbahrungsraum. Wertvoll ist auch das
Meyenburger Geläut: die kleinere Glocke stammt aus dem Jahre 1512, die größere
Glocke wurde 1752 aus einer älteren Glocke umgegossen.
(Quelle: www.schwanenburg.de)
|